Fachtag Häusliche Gewalt

Fachtag Häusliche Gewalt und Umgangsrecht

22.09.2023 - 9:00-16:30 Uhr in Bremen

Fachtag - 22. September 2023

Häusliche Gewalt und Umgangsrecht

Kinder und Jugendliche sind von häuslicher Gewalt mittelbar und unmittelbar betroffen. Sie erleben und beobachten die Gewalt gegen einen Elternteil oder erfahren selbst Gewalt. Emotionale und kognitive Probleme sind häufig die Folge. Im Rahmen der gerichtlichen Entscheidungen zu Sorge und Umgang wird dieser Zusammenhang jedoch häufig viel zu wenig beachtet.

Der Fachtag „Häusliche Gewalt und Umgangsrecht“ soll Wissen über die Problematik vermitteln und Vernetzung ermöglichen.

Tagesablauf

9:00 Uhr

Ankommen & Begrüßung


9:30 Uhr

Schutzlücken im Umgangsrecht. Normative Leitbilder des Kindeswohls

Referentin: Dr. Christine Böttger


10:30 Uhr Kaffeepause


11:00 Uhr

Nach psychischer oder körperlicher Gewalt: Umgang um jeden Preis oder Neubeginn ohne Angst?

Referent: Alexander Korittko


12:15 Uhr Mittagspause


13:30 Uhr

Interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Kinderschutz 

Referent: Andreas Hornung


15:30 Uhr Kaffeepause


16:00 Uhr Podiumsdiskussion

 


Inhalte des Fachtages


Dr. Christine Böttger führt in dem ersten Vortrag des Tages in die Thematik ein unter der Fragestellung, wie Kindeswohl im Kontext von Partnerschaftsgewalt und Umgangsrecht verstanden werden soll. Die Familienrechtsphilosophin zeigt auf, dass trotz hinreichender rechtlicher Möglichkeiten des Kinderschutzes, eine positive Bestimmung des Kindeswohlbegriffs nicht nur dazu verleiten kann, das individuelle Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen zu missachten, sondern auch dazu, den Kinderschutz erheblich zu erschweren.


Wenn Väter sich bei Auseinandersetzungen in Partnerschaften nicht anders zu helfen wissen, als psychische oder körperliche Gewalt anzuwenden (oder beides), sind in erster Linie die Mütter die Opfer. Oft wird vergessen, dass die Kinder aber genauso darunter leiden. Nach einer Trennung der Eltern beinhalten Umgangskontakte für beide ein erhebliches Konfliktpotential. Welche Fehleinschätzungen hierbei bei Außenstehenden eine Rolle spielen und welche Lösungsmöglichkeiten bestehen, soll Inhalt des Vortrags von Alexander Korittko, Mitbegründer des Zentrums für Psychotraumatologie und Traumatherapie Niedersachsen (zptn), sein. 


Abschließend wird Andreas Hornung, Richter am Oberlandesgericht Hamm und Mitbegründer des interdisziplinären Kooperationsnetzwerks „Warendorfer Praxis“ in einem durchgehend interaktiv gehaltenen Vortrag die wichtigen Schnittstellen zwischen den beteiligten Fachkräften vor und im familiengerichtlichen Umgangsverfahren in Fällen häuslicher Gewalt beleuchten. Neben einem Blick auf die Anforderungen des Kindeswohls aus richterlicher Sicht und der Perspektive anderer Fachkräfte sowie die wichtigsten materiell-rechtlichen und verfahrensrechtlichen Grundlagen wird der Referent viele Tipps anhand von praktischen Beispielen geben, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Kinderschutz unter Respektierung der jeweiligen fachlichen Rollen im Einzelfall gut gelingen kann.


Der Tag endet mit einer Podiumsdiskussion, bei der Fragen und Anregungen gemeinsam diskutiert werden können.


Tagungsort

KONSUL-HACKFELD-HAUS 

Birkenstraße 34 

28195 Bremen

Teilnahmebetrag

185,00 Euro zzgl. MwSt (Mittagsessen und Getränke sind im Preis inbegriffen)


Ermäßigung möglich. Bitte sprechen Sie uns an. Zudem können Gruppenpreise berücksichtigt werden. 

Teilnahmebestätigung & Fortbildungs-punkte

Alle Teilnehmer*innen erhalten im Anschluss eine Bescheinigung über die Teilnahme. Fachanwälte können Fortbildungspunkte sammeln.




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